Kultur und Journalismus standen im Mittelpunkt eines Symposiums im OÖ Presseclub

Dass Kulturberichterstattung Menschen in Oberösterreich interessiert, zeigte das Symposium „Lebendiger Kulturjournalismus – Was braucht es in Oberösterreich?“ im OÖ. Presseclub mit den Podiumsgästen Peter Grubmüller, OÖN-Kultur-Ressortleiter, den Kulturjournalistinnen Katharina Maurer (ORF) und Elisabeth Rathenböck (Krone), Roland Korntner (Volksblatt Chefredakteur) und Christine Haiden, Presseclub-Präsidentin. Gleich in der ersten Runde gab es für die rund 65 Teilnehmer:innen einen Einblick in die Ressourcen der Kulturredaktionen beim ORF OÖ, OÖN, Krone und Volksblatt, die zusammen über nur zehn Kulturjournalist:innen verfügen, mit geringer Kapazität für freie Mitarbeiter:innen. Themen fokussieren und über einzelne Aspekte berichten, lautet daher die pragmatische Devise im Superkulturjahr 2024 in Oberösterreich.

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Auf die Frage welche Informationen von Kulturveranstaltern „eine Chance“ haben, in der Redaktion durchzukommen, meinte Katharina Maurer „es muss mein Herz ansprechen“ oder „verführerisch interessant sein“, so Peter Grubmüller, der betont, dass die OÖN nahezu alle Premieren im Musiktheater, Landestheater, Theater Phönix, OÖ Kultursommer sowie alle Konzerte auf der Burg Clam und Klassik am Dom uvm. besuchen. Elisabeth Rathenböck bekräftigt, dass es auf die Geschichte und Ernsthaftigkeit ankommt und versucht „kleine Juwelen“ heraus zu kitzeln. Es gehe auch darum, bei dem großen Angebot Orientierung und Einordnung zu geben. „Die Konkurrenz ist online sehr groß, daher suchen wir Nischen und sind am ausprobieren“, berichtet Roland Korntner.

Das Echo auf Kulturberichte beim ORF, OÖN, Krone und Volksblatt ist vielfältig, neben Mails werden teils auch analoge Briefen mit Lob, Dank und Kritik an die Journalisten geschrieben, es entstehen zum Teil auch Diskussionen bzw. kommen Vorschläge. „Man spürt die Leser und das ist schön“, freut sich Rathenböck.

Was in Zukunft den Kulturjournalismus bereichern könnte, sei schwierig, da Zeit und Ressourcen in den Medienhäusern begrenzt sind. Da sei noch viel Kreativität gesucht. Peter Grubmüller geht einen neuen Weg mit analogen Veranstaltungen und Diskussionen. Bei der Krone ist man pragmatisch und wünscht sich von Kulturveranstaltern qualitativ hochwertige Fotos und Presseunterlagen.

Einen anderen Weg in der Kulturberichterstattung geht die online Plattform Subtext.at, die sich seit 2008 mit Kunst, Kultur, Musik, Politik und gesellschaftlichen Themen befasst und darüber berichtet sowie die online Plattform DrehpunktKultur in Salzburg, die sich mit Inseraten finanziert und 2004 ins Leben gerufen wurde, um ausführlich über das Kulturgeschehen zu berichten.

Das Symposium hat gezeigt, dass das Interesse an Kulturvermittlung groß ist und wert ist, sich Gedanken darüber zu machen wie es gelingen kann, trotz geringer Ressourcen in den Medien mehr Öffentlichkeit für Kunst und Kultur zu schaffen.

Presseclub wählte neuen Vorstand

Die Hauptversammlung des Oberösterreichischen Presseclubs hat am 1. Dezember Christine Haiden (Autorin und Kolumnistin) einstimmig als Präsidentin wiedergewählt. Neue Gesichter im Vorstand sind OÖ Krone Chefredakteurin Alexandra Halouska, Claudia Werner (Freie Journalistin), Werner Kerschbaummayr (Fotograf) sowie Heinrich Reinthaler.

Wiedergewählt wurden Klaus Obereder (ORF), Gerald Mandlbauer (OÖN), Dietmar Maier (LT1) sowie die Rechnungsprüferinnen Andrea Fürtauer-Mann und Conny Wernitznig. 

sowie (im Bild v.l.) Christine Haiden, Heinrich Reinthaler, Alexandra Halouska, Werner Kerschbaummayr, Heidi Vitéz, Christian Haubner, Claudia Werner, Heinz Niederleitner, Jutta Oberweger, Roland Korntner, Klaus Buttinger und Daniela Hainberger (Presseclubgeschäftsführung). 

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„Die Zahl der Journalistinnen und Journalisten wird immer überschaubarer. Der OÖ Presseclub ist daher eine wichtige Plattform für Medienschaffende und Presseexperten, um sich weiterzubilden, auszutauschen und zu vernetzen“, freut sich Christine Haiden über die Wahl des Vorstands. Der Verein, der 1976 gegründet wurde, um das Medienwesen zu fördern, zählt heute rund 1000 Mitglieder.

Foto: OÖ Presseclub/Celia Ritzberger

 

Innovationen im Lokaljournalismus

Rund ums Thema Lokaljournalismus ging es kürzlich bei einem Club-Abend im Presseclub. Sonja Luef und Andy Kaltenbrunner vom Medienhaus Wien präsentierten eine aktuelle Bestandsaufnahme zu Soziodemografie, Diversität und Selbstverständnis der Journalist:innen und diskutierten im Anschluss mit erfahrenen Journalist:innen über deren zeitgemäßes Verständnis von Lokalberichterstattung.

Ein spannender Abend, der Einblick in die Vorhaben der Medienhäuser gab. Hauptziel: ua. mit Veranstaltungen stärker in den Bezirken präsent sein, näher an die Leser:innen/Medienkonsumenten rücken und Geschichten auf verschiedenen digitalen Kanälen rasch verfügbar machen. 

Mit dabei (v.l. im Bild): Daniela Hainberger (GF Presseclub), Sonja Luef und Andy Kaltenbrunner (Medienhaus Wien), Harald Freudenthaler (GF Freies Radio Freistadt), Silvia Gschwandtner (Redaktionsleiterin Linzer Rundschau), Robert Fürst (Redakteur ORF Landesstudio OÖ), Gerhild Niedoba (Stv. Regional-Ressortleiterin OÖN), Roland Korntner (Chefredakteur Oö. Volksblatt), Alexandra Mittermayr (Stv. Chefredakteurin Tips), Doris Nentwich (Chefredakteurin Ischler Woche) und Elisabeth Keplinger-Radler (Chefredakteurin Mühlviertel TV).

Fotos: Harald Dostal